Deshalb gingen Melkamu, Temesgene und die meisten anderen Einwohner von Arekit die Steilhänge hinunter, wo kleine Rinnsale aus dem Gestein sprudeln. Diese sind nicht durch Quellfassungen geschützt. Auch Vieh trinkt aus den Rinnsalen. Und auch dort mussten die Menschen besonders in der Trockenzeit warten, bis sie an der Reihe waren, um ihre Kanister mit aufgeschnittenen Plastikflaschen voll zu schöpfen.
Manchmal wurde es über dem Warten Nacht. Auf dem Rückweg hinauf zur Stadt fürchteten sich Kinder und Frauen vor den Hyänen, die in der Dunkelheit mutig werden. “Schon mehrmals kam es in unserer Gegend zu Angriffen mit Todesopfern”, sagt Bürgermeister Asefa Menjeta.
Wer den Weg die Hänge hinunter vermeiden wollte, ging zum Arekit-See. In einer weiten Mulde auf der Hochfläche hat sich ein flaches, stehendes Gewässer gebildet, so groß wie zehn Fußballfelder.