Der Dezember ist Chepo Madas Lieblingsmonat. Nach den vielen Wochen der harten Arbeit auf dem Feld kann der Landwirt endlich ernten, was er gesät und gepflegt hat. Süßkartoffeln, Mais, weiße Bohnen, Maniok und Ingwer – das hat er bislang auf seinem etwa einen Hektar großen Feld im Dorf Kawlo im Projekgebiet Boreda angebaut. Im Dezember sind auch die Bananen in Chepos Garten reif genug, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Umgerechnet 60 bis 70 Euro verdient der hagere 69-Jährige pro Jahr damit.
Allzulange reichen die Erntevorräte für seine insgesamt 14-köpfige Familie – Frau, Kinder und Enkelkinder – jedoch nicht. Schon Monate bevor der nächste Erntemonat Dezember ansteht, sind sie darauf angewiesen, auf dem lokalen Markt ihre Lebensmittel einzukaufen. „Das ist die härteste Zeit im Jahr”, erklärt Chepo. Denn das Einkommen aus dem Verkauf der Bananen ist recht schnell erschöpft. Und auch der Verdienst seiner zwei ältesten Söhne, die im Hof kleine Holzmöbel herstellen und sich als Viehhändler verdingen, ist zu gering, um alle zu ernähren. „Wir müssen uns die Zutaten für die Mahlzeiten dann gut einteilen”.