“Ich bin die Älteste und musste mich früh um meine acht Geschwister kümmern. Frühstück machen, Holz sammeln, Wasser holen. Zum Lernen hatte ich kaum Zeit”, erinnert sich Zenebech. Den Schulabschluss hat die junge Frau trotzdem geschafft. Ein Studium oder eine Ausbildung blieben ihr jedoch verwehrt. Wie viele junge Menschen in Seyo, 230 km westlich von Addis Abeba, war Zenebech lange arbeitslos. Wie viele ihrer Freunde hielt sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. “Ich hing auf der Straße rum oder verkaufte Salz und Kaffee auf dem Markt.” Das reichte zum Überleben. Selten für mehr.