Nicht selten müssen sie viele Kilometer bis zum nächsten Fluss oder zur nächsten Quelle laufen. Und wer keinen Esel hat, schleppt zwanzig Liter oder mehr aus eigener Kraft wieder zurück – Wasser, das häufig nicht mal sauber ist: Da es an Brunnen oder Quellfassungen mangelt, schöpfen viele Menschen was sie benötigen aus Flüssen, Bächen oder Rinnsalen. Weil das Vieh dieselben Stellen als Tränken nutzt, ist das Risiko, krank zu werden, groß. Zugleich versickert ein Großteil des Wassers, das auch für die Bewässerung von Feldern genutzt werden könnte, einfach im Boden.
Wie in Dibu: Das Dorf in der Projektregion Borecha zählt 57 Haushalte, also rund 350 Einwohner, die lange Zeit von einer einfachen Quelle abhängig waren. „Aber das Wasser hat nie gereicht, und die Kinder wurden immer wieder krank davon“, sagt Tajure Fares. Eigentlich, so die 45-jährige Bäuerin und Mutter von vier Söhnen, konnte man damit nicht einmal die Wäsche waschen. „Es war sehr verunreinigt. Aber was sollten wir machen? Wir hatten ja nichts anderes.“