
Projektgebiet Kawo Koysha
Allgemeine Informationen
Der Bezirk Kawo Koysha liegt 375 km südlich von Addis Abeba in der Walayta-Sodo-Zone im Regionalstaat Südäthiopien. Das 352 km² große Gebiet liegt auf durchschnittlich 2.450 Metern Höhe. Der Hauptort von Kawo Koysha ist Lasho Town. In den zwei Regenzeiten – der größeren von Juni bis Mitte Oktober, der kleineren von Mitte März bis Ende April – fällt zwischen 1.000 und 1.400 mm Regen im Jahr. Die ca. 73.130 Einwohner, 58 Prozent Frauen, 42 Prozent Männer, leben überwiegend von Ackerbau und Viehzucht. Die Erträge können die Familien nur ungenügend ernähren. Mit Beginn 2023 hat Menschen für Menschen in Kawo Koysha ein zunächst auf drei Jahre angelegtes integriertes ländliches Entwicklungsprojekt begonnen mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern.
Projektbeginn: 2023
Fläche: 352 km²
Bevölkerung: ca. 73.130
Lage: 375 km südlich von Addis Abeba

Ausgangslage vor Projektbeginn
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von Kawo Koysha betreibt gemischte Landwirtschaft, Ackerbau und Viehwirtschaft. Doch die Böden sind erodiert, die fruchtbare Erde wird während der Regenzeit weggeschwemmt, die Bauern verwenden veraltetes Saatgut und überholte Technologien im Anbau. Das Vieh weidet auf offenen Flächen und setzt kaum Fleisch an. Der Ertrag der landwirtschaftlichen Aktivitäten ist daher gering. Aufgrund des Bevölkerungswachstums werden die bewirtschafteten Flächen, die jeder Bauer zur Verfügung hat, immer geringer. Die Durchschnittsfläche, die ein Bauer für den Anbau nutzt, beträgt ein Viertel Hektar. Das Ziel der Stiftung in diesem Bereich ist die Vergabe von ertragreicherem Saatgut, die Einführung von Gemüse- und Obstanbau und die Schulung in verbesserten Techniken. Die natürliche Vegetation in Kawo Koysha ist sehr dezimiert, da Holz zum Kochen und als Baumaterial verwendet wird.
Der Mangel an Trinkwasser ist eine der größten Herausforderungen im täglichen Leben der Menschen in Kawo Koysha. Gerade mal 21% der Menschen können hygienisch einwandfreies Wasser trinken. Der Rest muss sich Wasser von ungeschützten Stellen holen, von Flüssen oder Wassertümpeln, mit Folgen für die Gesundheit. Durchfall und andere Erkrankungen, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden, sind die zweithäufigsten Leiden der Bevölkerung. Auch Gesundheitseinrichtungen und Schulen fehlen Wasser.
Die Mehrheit der 22 Schulen in Kawo Koysha sind traditionell aus Holz und Lehm gebaut und verfallen daher schnell. Die Räume sind staubig und dunkel, zudem fehlt es an Möbeln. Bei Regen dringt oftmals das Wasser ein.
Auch die 15 vorhandenen Gesundheitseinrichtungen sind aus traditionellen Baumaterialien gebaut. Es sind zu wenige Einrichtungen, so dass es immer wieder vorkommt, dass Schwangere mit Geburtskomplikationen auf dem Weg zur medizinischen Versorgung sterben. Die Ausstattung ist mangelhaft, so fehlt es an Solarkühlschränken zur Aufrechterhaltung der Kühlkette für Impfstoffe.
Frauen haben traditionell viele Aufgaben. Neben der Pflege der Kinder und dem Haushalt, sind sie für die Beschaffung von Wasser und Feuerholz verantwortlich und müssen bei der Feldarbeit helfen. Über ein eigenes Einkommen verfügen sie kaum.

